Texte von ChatGPT erkennen: Mythos oder Möglichkeit?

KI-Texte erkennen? Klingt simpel, ist es aber ganz und gar nicht. Dabei versuchen es die unterschiedlichsten Experten. Zwischen Fakten, Gerüchten und halbgaren Tools entsteht ein Bild, das vor allem eines zeigt: Unsicherheit.

Texte von ChatGPT erkennen: Mythos oder Möglichkeit?

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Der Wunsch, KI-generierte Texte eindeutig zu entlarven, ist groß – ob in Schulen, Medien oder Unternehmen. Doch die Wirklichkeit sieht komplexer aus: Sprachmodelle wie ChatGPT schreiben mittlerweile so menschlich, dass selbst Experten ins Straucheln geraten. Wir haben recherchiert, welche Anzeichen es gibt, welche Tools euch helfen sollen – und warum der Fokus vielleicht falsch gesetzt ist.

Woran erkennt man Texte von ChatGPT?

Es gibt einige typische Merkmale, die oft mit KI-Texten in Verbindung gebracht werden:

  • Einheitlicher Stil: Der Text bleibt durchgehend „glatt“ geschrieben, ohne emotionale Brücken oder Brückenfehler.
  • Hohe Strukturierung: Sauberer Aufbau, klare Absätze, oft ohne Umwege.
  • Wiederholungen und Redundanzen: Besonders bei längeren Passagen schleichen sich Formulierungen mehrfach ein.
  • Fehlende Tiefe: Auch wenn alles richtig klingt, bleibt oft das Gefühl: „Da fehlt was.“

Aber Achtung: Diese Hinweise können auch bei menschlichen Texten auftreten – und umgekehrt schreiben viele Menschen bereits so effizient wie eine KI.

🧠 Wusstet ihr schon…?

Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum (2025) hat gezeigt, dass selbst erfahrene Lehrkräfte in 44 % der Fälle nicht erkennen konnten, ob ein Text von einer KI oder einem Menschen stammt – obwohl sie es glaubten. Der Bauch irrt sich öfter, als man denkt.

Tools im Check: Was taugt wirklich?

Es gibt mittlerweile zahlreiche Erkennungs-Tools – aber viele sind (noch) nicht wirklich zuverlässig:

  • AI Content Detector (Writer.com): Besonders für englische Texte brauchbar. Deutsche Inhalte werden jedoch oft falsch eingestuft.
  • AI Detector Pro: Nutzt Textstruktur-Analysen, erkennt aber nur typische ChatGPT-Muster.
  • OpenAI Text Classifier: Wurde inzwischen eingestellt, da die Trefferquote zu niedrig war.

Unser Fazit: Die meisten Tools liefern allenfalls eine grobe Einschätzung. Für belastbare Aussagen reichen sie nicht aus.

💡 Wusstet ihr schon…?

Der offizielle KI-Textklassifizierer von OpenAI wurde bereits 2023 wieder abgeschaltet – weil er zu oft falsch lag. Die eigenen Modelle zu entlarven, ist also selbst für die Entwickler kein Kinderspiel.

Der aktuelle Stand: Grenzen der KI-Erkennung

Selbst geschulte Lehrkräfte erkennen laut Studien (RUB, 2025) KI-Texte oft nicht zuverlässig. Viele Tools schneiden bei Tests schlecht ab, besonders bei deutschen Texten. Das Problem: KI kann sich schnell anpassen – und neue Modelle lassen sich kaum noch von menschlichen Autor*innen unterscheiden.

Statt auf Detektivspielchen zu setzen, lohnt sich ein anderer Blickwinkel.

🤖 Wusstet ihr schon…?

Viele Tools erkennen ChatGPT-Texte nur dann halbwegs zuverlässig, wenn sie auf Englisch verfasst wurden. Bei deutschen Texten liegen die meisten daneben – und stufen echte Texte oft fälschlich als „KI“ ein. 🔗 Quelle: OMR Review

Perspektivwechsel: Der Mehrwert von KI beim Schreiben

Statt Angst vor „KI-Schummelei“ zu schüren, sollten wir den Fokus auf das Potential legen. ChatGPT kann beim Schreiben entlasten, Ideen liefern, Texte strukturieren. Die echte Kreativität, die Tiefe, das „Warum“ – das kommt noch immer von euch.

Transparenz ist der bessere Weg: Wer offenlegt, wo KI unterstützt hat, schafft Vertrauen und zeigt, wie moderne Tools sinnvoll genutzt werden können.

Fazit

Texte von ChatGPT zu erkennen, ist möglich – manchmal. Doch wer auf Nummer sicher gehen will, braucht mehr als Tools: nämlich Kontext, kritisches Denken und ein Gefühl für Sprache. Viel wichtiger ist aber: KI ist nicht der Feind. Richtig eingesetzt, ist sie ein verdammt gutes Werkzeug.

Quellen:

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