Stellt euch vor, ihr sitzt mit Freund:innen an einem Tisch. Vor euch liegt nur ein Blatt Papier, ein Stift – und ein merkwürdiger, vielseitiger Würfel. Und dann passiert es: Aus Worten wird Welt. Aus Zahlen wird Schicksal. Aus euch wird jemand anderes. Das alles sind Elemente, die den Reiz von Pen & Paper ausmachen.

Was ist Pen & Paper?

Pen & Paper ist ein Erzählspiel. Kein Spielbrett, keine Konsole, kein Bildschirm. Stattdessen: Fantasie, Interaktion, ein bisschen Regelwerk – und jede Menge kreatives Chaos. Eine Person übernimmt die Rolle der Spielleitung (oft „Game Master“ oder „Dungeon Master“ genannt) und erzählt die Welt. Die anderen verkörpern eigene Charaktere – mit Werten, Geschichte und Zielen.

Ob ihr in einer düsteren Cyberpunk-Stadt kämpft, Magie in einer Fantasy-Welt wirkt oder Kriminalfälle in den 1920ern löst – das Szenario bestimmt ihr gemeinsam. Alles, was ihr braucht: Zettel, Stift, Würfel und Lust auf Geschichten.

Was P&P besonders macht, ist das „Live-Storytelling“. Ihr reagiert aufeinander, erschafft Figuren mit Tiefe und erlebt Abenteuer, die so nie wieder genau gleich passieren werden. Es gibt keine Limits – nur Regeln, die ihr selbst festlegen könnt. Das ist das Geheimnis: Pen & Paper ist so wild, ernst, chaotisch oder humorvoll, wie ihr es wollt.

Was brauche ich zum Loslegen?

Eine Gruppe

Mindestens zwei bis vier Personen machen es spannend – eine Spielleitung plus Mitspielende. Freundeskreise, Online-Communities oder Rollenspielläden sind ideale Startpunkte.

Regelwerk & Charakterbogen

Es gibt viele Systeme: von Dungeons & Dragons (D&D) über Das Schwarze Auge (DSA) bis zu Indie-Titeln wie Monsterhearts oder Cthulhu Confidential. Manche sind komplex, andere super einsteigerfreundlich.

Würfel & Kreativität

Ein klassischer Würfelsatz reicht (W4 bis W20). Was ihr wirklich braucht, ist Fantasie. Und Spaß daran, gemeinsam Geschichten zu erzählen, zu scheitern, zu lachen – und manchmal episch zu scheitern.

Warum begeistert Pen & Paper so viele?

P&P verbindet auf eine besondere Weise. Es ist kreativ, weil ihr die Welt mitgestaltet. Sozial, weil ihr gemeinsam spielt. Und oft auch therapeutisch, weil ihr in andere Rollen schlüpfen könnt – fern vom Alltag.

Gerade in Zeiten digitaler Überflutung ist dieses analoge Erzählen ein Gegentrend mit Tiefe. Kein Wunder, dass es auf TikTok, YouTube und Twitch längst gefeiert wird. Große Shows wie Critical Role oder deutsche Streams wie Rocket Beans Pen & Paper zeigen, wie fesselnd und emotional das Hobby sein kann.

Und: Es ist nicht teuer. Fast alle Materialien gibt’s kostenlos als PDFs, viele Abenteuer zum Einstieg sind frei verfügbar – und die Community ist hilfsbereit und riesig.