Die Filme haben die Welt von Harry Potter zum Leben erweckt, doch sie konnten nicht alles erzählen. Jetzt gibt es, dank der versprochenen, neuen Harry-Potter-Serie, die Chance, verpasste Details nachzuholen und die Geschichte in all den magischen Details zu erleben, die die Bücher zu Kult-Klassikern gemacht haben.

Es war wie echte Magie! So fühlte es sich an, als wir zum ersten Mal nach Hogwarts reisten, mit Harrys Augen die große Halle betraten und die Zauberwelt entdeckten. Doch so sehr wir die Filme geliebt haben – sie ließen viele Details der Bücher unerzählt. Dies verspricht die neue HBO Serie wieder gut zu machen. Die längere Laufzeit des Seirenformats bietet die Chance auf mehr Charakterentwicklung und einer treueren Adaption der Vorlage. So könnte sie der Traum aller Potterheads werden.

Mehr Raum für Charaktere und Beziehungen

Durch die begrenzte Laufzeit der Filme, sind viele Figuren, samt ihrer Entwicklung von Charakter und Beziehungen zu kurz gekommen. Die Harry Potter Serie hat nun die Möglichkeit, den Figuren und ihren Dynamiken, die in den Büchern mit viel Liebe fürs Detail ausgearbeitet wurden, ausführlicher darzustellen.

Denkt an Harrys Beziehung zu Ginny. Sie wächst in den Büchern über Jahre hinweg, während sie in den Filmen fast willkürlich erscheint. Selbst Bonnie Wright, die in den Filmen Ginny Weasly darstellte, hofft mit uns anderen Fans, dass ihr ehemaliger Charakter in der Serie mehr Tiefe bekommt.
Auch die tiefe Freundschaft zwischen Hermine und Ron, die in den Filmen oft auf Streitereien reduziert wurde und dadurch viel zu plötzlich zu einer romantischen Beziehung wurde, hat in der Serie die Chance, natürlich und in all ihren feinen Nuancen zu gedeihen.
Es ist auch mehr Raum für all die bedeutenden Nebenfiguren und deren Geschichten. Wie beispielsweise Neville Longbottom, der im späteren Verlauf der Geschichte auf beeindruckende Weise über sich hinaus wächst oder Luna Lovegood, die trotz ihrer Eigenheiten und eigenen tragischen Vergangenheit zu einer treuen Freundin und mutigen Verbündeten wird.

Es könnte außerdem mehr von der Geschichte der Rumtreiber – James Potter, Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew – erzäht werden, die für viele Buch-Fans zu den faszinierendsten Erzählsträngen der Reihe zählt. Ihre Freundschaft, ihre Abenteuer in Hogwarts und die tragischen Ereignisse, die sie auseinanderbrachten, bieten dafür einiges an frischem Material.

Eine größere, lebendigere Zauberwelt

Hogwarts ist nur ein Teil der magischen Welt. Während die Filme sich stark auf die Schule konzentrierten, hat die Serie die Möglichkeit, auch mehr von der Welt außerhalb des alten Gemäuers zeigen. Ein guter Ort für sowohl schauerliche, als auch emotionale Momente, wäre beispielsweise das St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten. Mehr Einblicke in die verworrene Politik, samt Korruption, Ignoranz sowie dem gemeinschaftlichen Bemühen um die Sicherheit der magischen und menschlichen Welt, könnte das Zaubereiministerium bieten.

Schön wäre es auch, mehr von all den unterschiedlichen Orten zu sehen, an denen sich Hexen und Zauberer herumtreiben. Hogsmead, die Winkelgasse oder auch der Fuchsbau – das Zuhause der Weaslys – haben mehr Potential, als die wenigen, kurzen Szenen, die in den Filmen gezeigt wurden. Gerade all die kleinen Besonderheiten, die die Welt der Magie von der der Muggel unterscheidet und die bisher viel zu kurz gekommen sind, sind es doch, die einen so besonderen Reiz auf alle Leser der Bücher hatte.

Figuren, die in den Filmen vermisst wurden

Viele Buchfans vermissten Peeves, den Poltergeist, dessen Streiche in Hogwarts legendär waren. Oder Winky, die unglückliche Hauselfe, die eine Schlüsselrolle in der Geschichte um Barty Crouch Jr. spielt. Charlie Weasley, der Drachenforscher, wurde in den Filmen fast komplett ignoriert. Ebenso Ludo Bagman, der im vierten Buch eine bedeutende Rolle spielte, aber in den Filmen gar nicht auftauchte. Die Serie könnte ihnen und vielen weiteren Figuren endlich die Bühne geben, die sie verdienen.

Magische Wesen und bessere Effekte

Die Darstellung magischer Kreaturen war in den Filmen nicht immer ideal. Der Werwolf in „Der Gefangene von Askaban“ wirkte eher wie eine Hyäne mit Räude und Rückenproblemen, statt wie der furchteinflößende Lupin aus dem Buch. Die Zentauren und Hauselfen bekamen zu wenig Screentime und auch Seidenschnabel könnte vom Glanz neumodischerer Filmmagie profitieren. Schön wäre auch zu sehen, wenn dank neuer technischer Möglichkeiten, die Effekte beim Zaubern selbst etwas kreativer umgesetzt werden würden.

Die Magische-Wesen-Filme haben bereits bewiesen, wie mit modernen Spezialeffekten die Kreaturen der Bücher detailgetreu zum Leben erweckt werden können. Man kann sich also hoffentlich bald über einen riesigen, tatsächlich bedrohlichen Basilisken, mächtige Drachen und einen prächtig feuirgen Phönix freuen.

Neuer Anfang, neue Chance

Die Harry-Potter-Serie könnte das ultimative Geschenk für alle Buchfans werden. Eine Adaption, die sich Zeit nimmt, Charaktere vertieft und den Zauber der Vorlage bewahrt. Ob endlich die ganze Geschichte der Rumtreiber, die verborgenen Winkel der Zauberwelt oder die vielen vernachlässigten Figuren – diese Serie hat die Chance, all das zu zeigen, was uns in den Filmen gefehlt hat. Die Erwartungen sind auf jeden Fall groß. Wir können es alle kaum erwarten, uns noch einmal von Anfang an auf die Reise in die magische Welt des Harry-Potter-Universums zu begeben.