Murderbot startet auf Apple TV+: Die schrägste KI der Serienwelt ist da

Murderbot mag keine Menschen. Und trotzdem ist es genau dieser dysfunktionale Blechfreund, der uns ab Mai auf Apple TV+ begleitet und das mit Humor, Seifenopern-Liebe und einer ganz eigenen Haltung zur Welt. Die neue Sci-Fi-Serie mischt alles auf, was wir über KIs zu wissen glaubten.

Murderbot startet auf Apple TV+: Die schrägste KI der Serienwelt ist da

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Was, wenn eine KI lieber Serien schaut, als Menschen zu retten und genau deshalb unser Herz gewinnt? Murderbot ist keine klassische Heldenfigur. Keine glänzende Maschine mit edlem Auftrag, sondern eine sarkastische, introvertierte Sicherheitseinheit mit einem Hang zu Soaps und Systemhacks. Genau diese Mischung aus Distanz, Ehrlichkeit und trockenem Witz macht die neue Apple-TV-Serie zu einem der spannendsten Sci-Fi-Experimente des Jahres.

Eine KI, die Serien süchtig schaut und trotzdem unsere letzte Rettung ist

Was, wenn die Rettung der Menschheit ausgerechnet einer gelangweilten Sicherheitseinheit anvertraut wird, die eigentlich nur ihre Ruhe will? Willkommen in der Welt von Murderbot, einer Sci-Fi-Serie, die sich nicht nur vom üblichen Roboter-Pathos verabschiedet, sondern ganz eigene Wege geht.

Basierend auf der gefeierten Buchreihe The Murderbot Diaries von Martha Wells, adaptiert Apple TV+ die erste Geschichte der Reihe (All Systems Red) nun als 10-teilige Staffel. Die Serie startete am 16. Mai 2025 mit wöchentlichen Folgen und bringt damit nicht nur frischen Wind in die Science-Fiction, sondern vor allem eine Hauptfigur, die alles andere als heldenhaft wirkt und genau deshalb so spannend ist.

Wusstet ihr schon…?

…, dass Martha Wells für The Murderbot Diaries insgesamt vier Hugo-, zwei Nebula- und drei Locus‑Awards gewonnen hat?
Die Serie ist damit eine der meistprämierten Sci‑Fi-Werke der letzten Jahre.

Alexander Skarsgård leiht Murderbot eine ungewohnte Tiefe, irgendwo zwischen zynischem Bodyguard und Seifenopern-Junkie. Mit dabei sind auch Noma Dumezweni, David Dastmalchian und Sabrina Wu. Regie und Produktion übernehmen Paul und Chris Weitz, unterstützt von Martha Wells selbst, die als kreative Beraterin mit an Bord ist. Die Episoden sind angenehm kompakt (22–29 Minuten), fast wie ein binge-freundliches Logbuch einer emotional überforderten KI.

Kein Blech, nur Haltung: Was Murderbot so anders macht

Anders als bei Westworld, Humans oder Altered Carbon geht es hier nicht um die große Frage „Was ist Bewusstsein?“. Murderbot weiß, was es ist und will damit möglichst wenig zu tun haben. Es hackt sein eigenes Kontrollmodul, um Serien zu schauen, reflektiert über soziale Peinlichkeit und agiert dabei überraschend nahbar.

Die Umsetzung bleibt dem Ton der Bücher erstaunlich treu. Kritiken sprechen von einem „quirkigen, fast neurodivergenten Charme“ (Time.com) und heben den trockenen Humor sowie den ungewöhnlichen emotionalen Zugang hervor. Rotten Tomatoes listet derzeit 97 % positive Bewertungen, bei Metacritic liegt die Serie bei soliden 71 Punkten.

Visuell bleibt alles reduziert, fast steril, passend zur inneren Leere der Hauptfigur. Die wenigen Actionmomente werden durch Sarkasmus und innere Monologe gebrochen. Murderbot ist weniger ein Drama über Technik, als ein Porträt über Rückzug, Überforderung und unerwartete Bindung. Auch die queere und neurodiverse Community feiert die Serie bereits als Identifikationsraum.

Eine neue Art Sci-Fi oder nur ein cleverer Gag?

Ob Murderbot das nächste große Ding wird oder ein Kult-Nischenhit bleibt, hängt wohl davon ab, wie sehr wir uns auf eine KI einlassen können, die keine Lust auf Heldentum hat. Vielleicht ist genau das die Stärke der Serie: Sie zwingt uns nicht zur Faszination, sie lädt uns ein.

In einer Welt, die ständig lauter wird, ist Murderbot vielleicht die angenehmste, seltsamste und ehrlichste Stimme des Sommers. Und wer weiß, vielleicht seid ihr nach ein paar Folgen selbst süchtig nach den Serien, die Murderbot heimlich schaut.

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