Manga: Mehr als nur Comics. Ein Blick hinter die Panels

Ein aufgeschlagenes Buch, schwarz-weiße Zeichnungen, große Augen, dynamische Bewegungen. Doch Manga ist mehr als das – es ist ein Fenster in eine andere Kultur, ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und ein Medium, das weltweit fasziniert.

Manga: Mehr als nur Comics. Ein Blick hinter die Panels

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Manga sind mehr als nur Comics: Sie bieten spannende Einblicke in die japanische Kultur, spiegeln gesellschaftliche Entwicklungen wider und begeistern weltweit mit emotionalen Geschichten, vielfältigen Themen und einzigartigem Erzählstil. Ein Fenster zu neuen Welten!

Was ist Manga überhaupt?

Manga (japanisch: 漫画) bezeichnet in Japan alle Arten von Comics und Karikaturen. Im Westen versteht man darunter meist Comics, die aus Japan stammen oder sich stark an japanischen Vorbildern orientieren.

Typisch für sie sind:

  • Leserichtung: Von rechts nach links, entsprechend der japanischen Schreibweise.
  • Gestaltung: Meist in Schwarz-Weiß gehalten, mit detaillierten Zeichnungen und ausdrucksstarken Charakteren.
  • Erzählweise: Filmisch, mit Fokus auf Emotionen und Charakterentwicklung.

Wenn ihr sie schon einmal in der Hand hattet, habt ihr sicher gemerkt: Diese Geschichten ticken anders. Emotionaler, dichter, oft persönlicher.

Die Ursprünge

Die Wurzeln des kleinen Buches reichen weit zurück. Bereits im 12. Jahrhundert entstanden in Japan illustrierte Bildrollen, sogenannte Emakimono, die Geschichten erzählten.

Im 19. Jahrhundert prägte der Künstler Katsushika Hokusai den Begriff „Manga“ für seine Skizzenbücher, die Szenen aus dem Alltag darstellten.

Der moderne Manga, wie wir ihn heute kennen, entwickelte sich jedoch erst im 20. Jahrhundert – stark beeinflusst durch westliche Comics und Kinofilme. Besonders Osamu Tezuka, bekannt als „Gott des Manga“, prägte mit Werken wie Astro Boy die Erzählweise und Ästhetik des Mediums nachhaltig.

Manga vs. westliche Comics

Obwohl sowohl japanische als auch westliche Comics Geschichten in Bildern erzählen, gibt es deutliche Unterschiede:

  • Erzählstruktur: meist folgen sie einer durchgängigen Handlung mit klarem Ende, während westliche Comics oft in Serienform mit Superhelden-Universen arbeiten.
  • Themenvielfalt: sie decken ein breites Spektrum ab. Von Romantik über Horror bis zu philosophischen Fragen.
  • Zielgruppen: In Japan gibt es spezifische Kategorien wie Shōnen (Jungen), Shōjo (Mädchen), Seinen (Männer), Josei (Frauen) – jede mit eigenem Stil und Themenfeld.

Vielleicht habt ihr schon Werke wie Naruto, Death Note oder Sailor Moon gelesen? Dann kennt ihr bereits die Vielfalt, die diese Geschichten erzählen können – oft tiefgründiger als ihr Ruf vermuten lässt.

Manga als kulturelles Phänomen

In Japan sind die kleinen Bücher so allgegenwärtig wie bei uns Tageszeitungen. Sie begleiten das tägliche Leben, gelesen im Zug, in der Schule, im Büro. Sie behandeln nicht nur Liebe und Fantasy, sondern auch Kriegstraumata, Arbeitskultur, queere Identität oder Umweltethik. Das macht sie greifbar für sogut wie jeden und bedient ein breites Geschmacksspektrum.

Wusstet ihr schon…?

In Japan werden jährlich rund 2 Milliarden Manga-Bände verkauft – das ist mehr als die gesamte Buchproduktion mancher Länder. Und: Sie machen dort über 40 % des Buchmarktes aus.

Auch in Deutschland hat sich der Markt stark entwickelt. Verlage wie Carlsen Manga, Egmont, Tokyopop oder Hayabusa bringen regelmäßig neue Reihen heraus. Autor:innen wie Kaoru Mori (Emma), Naoko Takeuchi (Sailor Moon) oder Akira Toriyama (Dragon Ball) prägten das Genre weltweit.

Die Bedeutung heute

Es ist kein Trend, sondern ein globales Medium. Sie verbinden Menschen, Kulturen, Altersgruppen. Es kann unterhalten, aber auch herausfordern, berühren, verändern.

Für viele ist ein Manga der Einstieg ins Lesen. Für andere der Impuls, selbst zu zeichnen oder zu schreiben. Und für manche wird daraus eine Lebensleidenschaft, so wie für euch vielleicht auch.

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