Es gibt Karten, die Geschichten erzählen. Und es gibt Geschichten, die gerade erst beginnen. Magic: The Gathering, das wohl ikonischste Sammelkartenspiel der modernen Fantasy-Kultur, soll nun zum Kinoereignis werden, mit nichts Geringerem als Franchise-Plänen im Gepäck. Hasbro und Legendary wollen ein filmisches Universum schaffen, das sich um die vielschichtige Welt von Magic dreht. Die ersten kreativen Köpfe stehen bereits fest: Noah Gardner und Aidan Fitzgerald übernehmen das Drehbuch, beide bekannt für ihre Arbeit an Projekten wie Aquaman und dem Power Rangers-Reboot.

Offiziell bestätigt wurde das Ganze durch mehrere Branchenportale, darunter Deadline, Filmstarts und Empire. Die Regie soll, Gerüchten zufolge, Matt Johnson übernehmen, doch unterschrieben ist noch nichts. Klar ist aber: Das Projekt hat Gewicht. Und es hat Ambitionen.

Magie mit System und Geschichte

Denn Magic: The Gathering ist kein einfaches Fantasy-Spiel mit ein paar Drachen und Zaubern. Es ist ein Kosmos, in dem Magie politische Systeme bestimmt, in dem Weltenwanderer, die sogenannten Planeswalker, Kriege führen und Loyalitäten wechseln wie Farben in einem Mana-Pool. Genau diese erzählerische Tiefe will Legendary nun auf die Leinwand bringen. Aber wie gelingt das, ohne Fans zu verschrecken und Neueinsteiger:innen zu überfordern?

Zwei Autoren, ein riesiges Universum

Mit Noah Gardner und Aidan Fitzgerald setzen die Studios auf ein Duo, das Genreerfahrung mitbringt, aber keine Altlasten. Die beiden schrieben am nie realisierten Spin-off The Trench aus dem Aquaman-Universum und waren am Drehbuch eines Power Rangers-Films beteiligt. Beides Projekte mit klarer visueller Handschrift ein Vorteil, wenn man sich an das vielschichtige, farbcodierte Multiversum von Magic wagt.

Ob die Autoren sich auf einen bestimmten Story-Arc konzentrieren, etwa den Aufstieg von Chandra Nalaar oder den Konflikt zwischen Liliana Vess und Nicol Bolas, ist noch unklar. Möglich ist auch ein völlig eigenständiger Einstiegspunkt, der Neueinsteiger:innen abholt, ohne das Lore-Mammut zu überfordern.

Von Netflix bis Kinoleinwand: Multiplattform-Zauber?

Parallel zur Filmplanung kursieren Hinweise auf eine geplante Netflix-Serie im Animationsstil, angeblich unter der Leitung von Star Trek: Picard-Showrunner Terry Matalas. Hier könnte Hasbro auf Cross-Mediales Storytelling setzen, mit Filmen, Serien, Büchern und Games als Bausteine eines wachsenden Erzählkosmos.

Der Zeitpunkt scheint günstig. Fantasy erlebt ein neues Hoch, nicht zuletzt durch The Witcher, Arcane oder House of the Dragon. Ein Franchise wie Magic: The Gathering könnte diese Welle nutzen, um sich visuell wie inhaltlich einen eigenen Platz im Genre-Pantheon zu sichern.

Fans zwischen Vorfreude und Vorsicht

In Foren und Kommentaren spürt man eine Mischung aus Spannung und Skepsis. Viele erinnern sich noch an die wenig gelungene Dungeons & Dragons-Verfilmung aus früheren Jahren oder die zähe Geschichte um die Netflix-Serie zu Magic, die nie erschien. Andere sehen im Engagement von Legendary ein starkes Signal. Das Studio war u. a. an Dune und Godzilla vs. Kong beteiligt, zwei Franchises, die groß gedacht und hochwertig umgesetzt wurden.

Ob das auch mit Planeswalkern, Zaubersprüchen und Mana gelingt, bleibt abzuwarten. Aber das Potenzial ist da. Und das Kartenhaus beginnt sich zu bewegen.

Magie auf Probe?

Noch gibt es keine Besetzung, kein Release-Datum, keine Teaserbilder, aber jede Menge Erwartungen. Ein Film basierend auf Magic: The Gathering kann grandios scheitern. Oder aber das neue Avengers für Fantasy-Fans werden. Vielleicht beides.

Was denkt ihr: Wünscht ihr euch eine Lore-nahe Umsetzung oder lieber einen völlig neuen Zugang zur Welt von Magic?