Leanne mag auf den ersten Blick wie eine weitere Feelgood-Comedy wirken, doch unter der Oberfläche wartet eine Geschichte über Neuanfänge, Generationenclashs und charmante Selbstironie. Chuck Lorre zündet dabei kein Gag-Feuerwerk, sondern eine sanfte Flamme.
Eine Großmutter, ein Neuanfang und jede Menge Südstaaten-Witz
Was passiert, wenn dein Mann dich nach über 30 Jahren verlässt und du trotzdem lachst? „Leanne“ beantwortet genau diese Frage. Die neue Netflix-Sitcom dreht sich um eine Frau in den besten Jahren, die plötzlich wieder bei null beginnt. Statt Melodrama gibt’s hier aber Southern-Charm, Familienwahnsinn und jede Menge Situationskomik.
Kreiert wurde die Serie von Stand-up-Comedian Leanne Morgan höchstpersönlich gemeinsam mit Chuck Lorre (Big Bang Theory, Mom) und Autorin Susan McMartin. Das Trio vereint persönliche Lebenserfahrung mit Sitcom-Erfahrung auf Champions-League-Niveau. Morgan spielt sich selbst – mit Charme, Timing und einem Lächeln, das jede Kamera liebt.
Mit an Bord sind u. a. Kristen Johnston, Ryan Stiles, Celia Weston und Blake Clark – alle bekannt aus erfolgreichen Comedyformaten. Gemeinsam bilden sie ein Serienensemble, das sich anfühlt wie eine verschrobene, aber herzerwärmende Nachbarschaftsfamilie. Die Mischung funktioniert: Erste Zuschauer:innen loben die Chemie als „authentisch, witzig und spürbar vertraut“.
Sitcom, aber anders: Warum Leanne kein 08/15-Lacher ist
Wer bei „Leanne“ eine klassische Gag-Show mit Lachspur erwartet, liegt nur halb richtig. Zwar setzt Chuck Lorre erneut auf das bewährte Multi-Cam-Format, doch diesmal ohne reißerischen Slapstick. Stattdessen fließt die Komik aus echten Momenten, subtilen Blicken und einer spürbaren Verbundenheit zwischen den Figuren.
Die Serie spielt mit Kontrasten: zwischen Scheidung und Familienzusammenhalt, Midlife-Crisis und neuem Mut, traditioneller Erziehung und TikTok-Zeitgeist. Die Themen wirken nahbar, fast autobiografisch und das sind sie auch. Viele der Szenen basieren auf Morgans eigenem Leben. Kein Wunder also, dass der Humor so ungekünstelt wirkt.
„Leanne“ ist damit auch ein kleiner Gegenentwurf zu modernen Streaming-Comedys, die oft entweder zu jung oder zu gezwungen cool wirken. Hier darf es wieder „gentle“ sein, mit warmem Licht, klarer Inszenierung und Figuren, die nicht nur Sprüche klopfen, sondern auch Zuhören können.
Was ihr noch wissen solltet und warum sich Einschalten lohnt
Die Serie startet am 31. Juli 2025 auf Netflix mit voraussichtlich 16 Folgen, die vermutlich direkt zum Bingewatchen bereitstehen. Alle Episoden wurden unter dem Label Warner Bros. Television produziert, gedreht in Kalifornien, mit Fokus auf Wohnzimmerästhetik, aber ohne Billigkulissen-Flair.
Wusstet ihr schon…?
…, dass Leanne Morgan ihre Comedy-Karriere erst in ihren Fünfzigern richtig startete?
Nach Jahren in kleinen Clubs und auf Hauspartys erreichte sie ihren Durchbruch als Stand‑up-Comedian mit über 50 Jahren
Kritiken? Noch zurückhaltend, da viele Rezensionen erst zum Start erscheinen. Erste Reaktionen aus dem US-Vorab-Release sprechen aber von einem „überraschend ehrlichen Sitcom-Highlight mit nostalgischem Flair“. Fans von Mom, One Day at a Time oder Grace and Frankie dürften hier emotional genau andocken.
Was bleibt, ist ein Serienstart, der angenehm entschleunigt. „Leanne“ bringt kein Social-Media-Feuerwerk, keine aufgesetzte Ironie, sondern echtes Lebensgefühl, verpackt in 25-Minuten-Häppchen.
Quellen
- Netflix Tudum – Cast, Handlung & Start am 31. Juli (16 Folgen)
- AV Club – Erste Einblicke: Kristen Johnston, Ryan Stiles & Ensemble
- Decider – Hintergrund zu Plot, Crew & Episodenformat
- IMDb News – Plotbeginn & Haupbesetzung bestätigt
- People – Lorre besuchte Morgans Zuhause zur Inspiration
- IndiaTimes – Premiere, Konzept & Hintergrund zur Comedy-Serie



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