Lasst uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, warum Kings Geschichten so viele Diskussionen auslösen, welche Werke besonders oft betroffen sind und was das über das amerikanische Bildungssystem verrät.
Warum gerade Stephen King?
Ihr kennt ihn: Stephen King, Meister der Schocker, der es schafft, Clowns, Spinnen und selbst kleine Städte in pure Albträume zu verwandeln. Doch genau diese Mischung aus Gewalt, Drogen, Religion und Sexualität macht seine Bücher für Schulen zum Problemfall.
Viele Schulleitungen fürchten, dass Jugendliche mit Themen wie Missbrauch, Fanatismus oder brutaler Gewalt überfordert sein könnten. Also landen Klassiker wie Carrie, It oder The Shining oft auf schwarzen Listen.
Welche Bücher sind am häufigsten betroffen?
Ganz vorne dabei: Carrie, Kings Debütroman. Blut, Mobbing und Racheorgien sind für viele Eltern ein No-Go. Auch It mit seinem kinderfressenden Clown Pennywise wurde mehrfach verbannt, weil die Mischung aus expliziten Szenen und psychologischem Horror als „ungeeignet“ gilt.
Aber selbst Bücher wie The Dead Zone oder Misery, die weniger auf Monster und mehr auf menschliche Abgründe setzen, stehen häufig in der Kritik. Ironischerweise sind genau das oft die Titel, die in Literaturkursen die spannendsten Diskussionen anstoßen könnten.
Wusstet ihr schon?
- Stephen King hat über 65 Romane veröffentlicht – viele davon landen regelmäßig auf Verbotslisten.
- Carrie, sein erster Roman, wurde schon in den 1970ern aus einigen Schulbibliotheken entfernt.
- Laut PEN America wurden in den letzten Jahren tausende Bücher in den USA zensiert – Kings Werke sind dabei oft vertreten.
- King selbst sagte ironisch: „Wenn ihr meinen Büchern nicht traut, dann vertraut wenigstens euren Kindern.“
Das Problem mit der Zensur
Natürlich kann man darüber streiten, ob es sinnvoll ist, Jugendliche von expliziten Themen fernzuhalten. Doch Kritiker sagen: Verbote machen die Bücher nur noch interessanter. Wer jemals versucht hat, Teenagern ein „verbotenes“ Buch auszureden, weiß, wie schnell es plötzlich zur heimlichen Pflichtlektüre wird.
Hinzu kommt: Viele der verbotenen Werke behandeln relevante Themen wie Ausgrenzung, Angst, Gewalt und Machtmissbrauch – Themen, die gerade in Schulen durchaus Gesprächsstoff liefern könnten.
Kings eigene Reaktion
Stephen King selbst hat zu den Verboten Stellung genommen – und zwar mit einem deutlichen Augenzwinkern. Er hält sie für kontraproduktiv und fordert stattdessen, Jugendlichen mehr zuzutrauen. „Lasst die Kids lesen“, lautet seine Botschaft. Schließlich hätten viele seiner Bücher trotz Kritik Kultstatus erreicht – und werden längst in Unis als ernsthafte Literatur behandelt.
Fazit: Horror in der Schulbibliothek
Stephen King bleibt ein Phänomen: geliebt, gelesen, gefürchtet – und verbannt. Seine Bücher polarisieren wie kaum andere und zeigen, wie sehr Literatur als Spiegel gesellschaftlicher Ängste dienen kann.
Ob das Verbot von It oder Carrie nun wirklich schützt oder nur die Neugier steigert – am Ende bleibt klar: Kings Geschichten finden ohnehin ihren Weg zu den Lesern. Vielleicht gerade deshalb, weil sie nicht in jedem Regal stehen dürfen.



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