Deutschland-Sperre bei Steam trifft immer mehr Videospiele

Immer häufiger klickt ihr beim Besuch eines Steam-Spiels nur noch auf „Nicht verfügbar in eurem Land“. Was steckt hinter dieser Welle von Sperren – und wie sehr betrifft sie euch als Gamer in Deutschland wirklich?

Deutschland-Sperre bei Steam trifft immer mehr Videospiele

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Ihr öffnet den Steam-Store, sucht nach einem Titel – und es ist weg. Kein Hinweis, keine Kaufoption – einfach nicht verfügbar. Diese Beobachtung teilen immer mehr deutschsprachige Nutzer, und die Ursachen gehen über bloße Schnäppchen-Jagd hinaus.

Hintergrund: Warum passiert das gerade?

Die Ursache liegt vor allem in der deutschen Gesetzgebung zur Jugend- und Altersfreigabe digitaler Medien. Ein Artikel etwa berichtet, dass Steam künftig Spiele ohne deutsche Alterseinstufung gar nicht mehr im deutschen Store anzeigen wird.

Konkret: Ab 15. November 2024 gilt – laut USK und Gesetz – dass Spiele ohne USK-Kennzeichen im deutschen digitalen Vertrieb de facto nicht angeboten werden dürfen.

Das heißt für euch: Auch wenn ein Spiel international erschienen ist, fehlt oft die deutsche Freigabe oder die Entwickler haben diese nicht beantragt – also landet es schlichtweg außerhalb des offiziellen Zugriffs für deutsche Nutzer.

Wusstet ihr schon?

  • Die USK-Kennzeichnungspflicht gilt in Deutschland auch für digitale Spiele – seit 2024 werden Verstöße strenger sanktioniert.
  • Steam kann Spiele automatisch ausblenden, wenn sie keine geprüfte Altersfreigabe besitzen.
  • Viele kleinere Studios verzichten auf eine deutsche USK-Einstufung, weil der Prozess mehrere tausend Euro kosten kann.
  • Bereits betroffene Titel sind u. a. Sons of the Forest, Fear & Hunger 2 und Postal Brain Damaged.
  • Laut Brancheninsidern könnten künftig auch Demos und Mods von der Regelung betroffen sein, falls sie eigenständig lauffähig sind.

Auswirkungen für euch als Nutzer

Wenn ihr euch als Gamer in Deutschland bewegt, bedeutet das konkret: • Manche Titel werden gar nicht im deutschen Store angezeigt. • Andere Spiele erscheinen ohne Standardfunktionen oder mit Einschränkungen. Ein Nutzer schreibt: „Recently, a significant number of games have become completely inaccessible in the German Steam store due to missing age ratings.“

Selbst wenn ihr bereits eine internationale Version besitzt, kann es zu Problemen kommen – etwa beim Kauf von DLCs oder beim Update-Zugang. Zudem wächst die Unsicherheit darüber, welche Spiele betroffen sind und wann Publisher reagieren.

Kurz: Es entsteht ein Flickenteppich, bei dem ihr plötzlich vor einem grauen Kauf-Button sitzt, statt vor dem grünen „Kaufen“.

Was kann man dagegen tun – und was bleibt fraglich?

Ihr habt Wege: Erstens, informiert euch vor dem Kauf über die Freigabe-Situation eines Spiels für Deutschland – viele Indie-Titel zeigen entsprechende Hinweise. Zweitens: Nutzt gegebenenfalls alternative Plattformen oder Key-Reseller – allerdings mit Vorsicht und unter Beachtung der Nutzungsbedingungen. Drittens: Setzt euch mit Publishern oder Entwicklern in Verbindung, um nachzufragen, ob eine USK-Freigabe geplant ist.

Allerdings bleibt: Laut Steam-FAQ sind Region-Beschränkungen oft Sache des Publishers – und nicht alle geben Auskunft.

Das Ergebnis: In manchen Fällen ist der Weg ein Wartespiel – bis eine Freigabe erfolgt oder eine Version erscheint.

Fazit – Ein neues Hindernis für deutsche Gamer

Was ihr gerade erlebt, ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine Entwicklung mit System: Wenn Steam-Spiele in Deutschland zunehmend gesperrt sind, geht das nicht allein auf Schnäppchenjäger zurück – sondern auf regulatorische Rahmenbedingungen und das Verhalten von Entwicklern und Publishern.

Für euch heißt das: Einkauf und Sammeln von Spielen in Deutschland könnten künftig komplexer werden. Aber: Wer informiert bleibt und sich rechtzeitig informiert, kann zumindest strategisch reagieren – statt plötzlich das Nachsehen zu haben.

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